Die Titanic des Fortschritts


Die «Titanic» von 1912.

Die «Titanic» von 1912 gibt zwar immer noch viel zu reden, aber sie und gut 1500 Menschen liegen auf dem Grund der Nordsee. 

Aber sie hatte  eine Vorläufferin.  Sie stach – gleichnishaft  – im 16. Jahrhundert in See, als mit Columbus, Kopernikus, Luther, Descartes & Co. das Zeitalter des rationalen Fotschritts begann. Die «Titanic des Fortschritts ist immer noch auf  auf Kurs – «nur immer weiter gerade aus!» – aber auch sie nähert sich ihrem Eisberg und wird untergehen. Wie jedes Schiff, von dem gesagt wird, es sei unsinkbar.

Was tun, wenn man als Passagier spürt, dass etwas nicht stimmt? An Bord gegen die Fahrtrichtung zu gehen, bringt natürlich nichts, auch dann nicht, wenn man Greta heisst.

Aber immer mehr Menschen springen über Bord, auch solche, die gar nie Meerschwimmen gelernt haben. Aber oha lätz!! – sie machen die beglückende Erfahrung, dass sie etwas in sich tragen, was sie im Ozean der Zeit nicht untergehen lässt – ihre lebendige Seele ist ihre Schwimmweste.

In den Medien ist dann immer wieder die Rede von «fehlenden Fachkräften», «schwänzenden Schülern», «halbleeren Hörsälen» und «wachsender Nervosität in Finanzkreisen». 

Es könnte aber sein, dass wir, die Überbordgegangenen, gar nichts erfahren vom baldigen Untergang der «Zukunfts-Titanic», weil uns die Gegenwart viel kostbarer ist als die titanische Zukunft.




Die «Titanic» von 1912.

VRAQ
Very Rarely Asked e Questions
26.01.2025 / 13:22

Ist es wahr, dass Wasser nicht schwimmen kann?

Eine Antwort
02.10.2024 / 10:44

Warum kräht der Hahn?

Eine Antwort
24.09.2025